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PSMA-PET bei Hormontherapie

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Themenstarter
(@ginkel)
Beigetreten: Vor 2 Jahren

Patient hat ein PSA-Rezidiv nach radikaler Prostatektomie. Lt. Richtlinie wäre ein PSMA-PET möglich, aber der Patient erhält Hormontherapie. Wäre das PET trotzdem möglich?

Vielen Dank!

1 Antwort
Beiträge: 2
(@robert-dengler)
Beigetreten: Vor 1 Jahr

Sehr geehrte Frau Ginkel

Ihre Anfrage möchte ich wie folgt beantworten:

Vor der Frage, ob eine bestimmte Diagnostik/Behandlung (hier PET-CT) im Rahmen der ASV erfolgen kann, ist stets die Frage zu klären, ob der/die Patient/in überhaupt im Rahmen der ASV versorgt werden kann. Hierzu ist die Konkretisierung in der ASV-RL heranzuziehen. Dies ist bei dem von Ihnen geschilderten Patienten nicht der Fall. In der Konkretisierung ist ausgeführt, dass nur Patienten mit urologischen Tumoren für die ASV qualifizieren, wenn: "entweder als Primärtherapie oder als adjuvante oder neoadjuvante Therapie eine Strahlentherapie
und/oder systemische medikamentöse Tumortherapie indiziert ist, einschließlich endokriner
Therapien im metastasierten Stadium (M1), die einer interdisziplinären oder komplexen
Versorgung oder einer besonderen Expertise oder Ausstattung bedarf."

Bei Ihrem Patienten liegt keines der o.g. Kriterien vor.

Was die Diagnostik und Abrechnung einer PET-CT angeht, ist der Behandlungsumfang in der ASV-RL zu konsultieren:

"68 Ga- oder 18 F-PSMA-PET; PET/CT bei Patientinnen und Patienten mit urologischen
Tumoren

- mit fehlendem Abfall des PSA-Wertes unter 0,2 ng/ml innerhalb von 3 Monaten nach
radikaler Prostatektomie eines lokalisierten Prostatakarzinoms (durch 2 Messungen
bestätigt)

- mit PSA-Rezidiv nach radikaler Prostatektomie (durch zwei Messungen bestätigter
PSA-Wert > 0,2 ng/ml) oder nach alleiniger Bestrahlung (durch zwei Messungen
bestätigter PSA-Anstieg von > 2 ng/ml über den postinterventionellen Nadir) eines
lokalisierten Prostatakarzinoms.

Liegt der PSA-Wert > 10 ng/ml sind zuvor zur Tumorlokalisation die konventionellen
Untersuchungsverfahren einschließlich Becken-MRT und Skelettszintigraphie
auszuschöpfen.

Auch hier ist ersichtlich, dass Ihr geschilderter Patient (wie Sie bereits selbst ausführten), die Kriterien nicht erfüllt.

Nun wird öfters argumentiert, dass man ja gerade eine PET-CT benötige, um zu wissen, ob eine Versorgung im Rahmen der ASV möglich wäre. Genau dies ist aber in der ASV nicht intendiert und damit ausgeschlossen. Denn die Vorgaben der Konkretisierung (s.o.) müssen bereits erfüllt sein, um eine Versorgung in der ASV zu begründen.

Prof. Dr. R. Dengler, Vorstandsvorsitzender BV-ASV

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