GOAL ASV: Versorgungsforschungsprojekt „Generelle, alle ASV-IndikatiOnen übergreifende EvALuation und Weiterentwicklung der ASV-RL (§ 116b SGB V)“

Auch acht Jahre nach Einführung der ASV war das Potenzial der sektorenverbindenden Versorgungsform noch nicht annährend ausgeschöpft. Um die Gründe für die langsame Etablierung zu identifizieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten, hatte der G-BA im Jahr 2018 die Evaluation der ASV-Richtlinie im Rahmen des Innovationsfonds im Bereich Versorgungsforschung ausgeschrieben. Den Förderzuschlag erhielt ein von Prof. Dr. Robert Dengler zusammengestelltes und geleitetes Konsortium unter Mitwirkung des BV ASV, das am 01.01.2020 mit den Analysen begann. Die letzten Auswertungen wurden Ende Februar 2022 abgeschlossen. Ein Abschlussbericht fasst die Ergebnisse der Analysen und die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen zusammen.

Ziel des Projekts
Ziel des Forschungsprojekts GOAL-ASV (Förderkennzeichen: 01VSF19002) war es, die Umsetzungspraxis der ASV-Richtlinie für alle Indikationen zu evaluieren. Teilziele waren die Analyse des Status quo der ASV-Umsetzung, die Identifizierung relevanter, beeinflussbarer Faktoren für die Teilnahmebereitschaft von Leistungserbringern an der ASV sowie von bestehenden Zugangsbarrieren. Außerdem sollten relevante, beeinflussbare Faktoren für die praktische Umsetzung identifiziert und die Auswirkungen der ASV auf die Patientenversorgung (Zusatznutzen im Vergleich zur Regelversorgung) ermittelt werden.

Hierzu wurden Daten der ASV-Servicestelle, die Anzeigevordrucke der Erweiterten Landesausschüsse, Routinedaten der gesetzlichen Krankenkassen sowie Budgetierungsquoten und Bereinigungsebenen der Kassenärztlichen Vereinigungen ausgewertet. Darüber hinaus wurden Ärztinnen und Ärzte in Kliniken und Praxen – sowohl ASV-Teilnehmende als auch nicht Teilnehmende – zu Motivation, erwartetem Nutzen, Hürden und Aufwand bezüglich einer ASV-Teilnahme befragt. Zusätzlich wurden die Vertreterinnen und Vertreter der Erweiterten Landesausschüsse zu deren Überprüfung der personellen, sächlichen und organisatorischen Anforderungen, Gründe für eine Ablehnung, Dauer und Aufwand des Anzeigeverfahrens, Bewertung der Rechtsnormen sowie Problemen und Verbesserungsvorschlägen befragt. Auch Patientinnen und Patienten sowie deren Vertretungen haben in Interviews und Online-Umfragen die ASV aus ihrer Sicht bewertet. Zusätzlich wurden zwei Expertenworkshops durchgeführt, im Rahmen derer Aspekte für Handlungsempfehlungen und die Weiterentwicklung der ASV gesammelt wurden. Die Ergebnisse wurden für einen Abschlussbericht an den G-BA zusammengestellt und in Fachjournalen publiziert.

Projektbeteiligte
Das Konsortium bestand aus dem Institut für Gesundheit und Soziales (ifgs) der FOM Hochschule für Oekonomie & Management (Projektleitung), dem Leibnitz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS), dem Wissenschaftlichen Institut der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (WINHO), sowie dem BV ASV. Zusätzlich wurden zwölf Kooperationen mit Berufsverbänden und Selbsthilfegruppen etabliert, die das Projekt unterstützten.

Förderkennzeichen 01VSF19002

Veröffentlichungen:

Dengler, R.; Straub, N.; Bredow, L.; Becker, J.; Hornschuch, M.; Riedel, O.; Haug, U.; Waldeyer, K.; Hermes-Moll, K.; Osburg, S.; Martin, J.; Walawgo, T.; Heidt, V.; Froschauer, S.
Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV): eine multiperspektivische Studie zu Status quo, Herausforderungen und Perspektiven
erschienen in: ZEFQ, Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 2022-09-09


Ergebnisbericht des G-BA

Pressemeldung des G-BA zum Ergebnisbericht